Aufmerksamkeit ist knapp. Wir leben in einer Zeit der Informations­überflutung. Gerade im schnelllebigen E-Commerce werden Konsumenten online tagtäglich mit Marketing Botschaften, Bannern und Werbeflächen bombardiert. Im Zeitalter von Dropshipping, Online Marktplätzen und zahlreichen Onlineshops ist es für den Konsumenten daher immer schwieriger, bei immer weiter ähnelnden Produkten und Leistungen den Überblick zu behalten. Dennoch gibt es Kunden, die komme was wolle bei einer Firma bleiben und dort Produkte und Leistungen beziehen. Hinter diesem Verhalten und dieser Bindung stecken Emotionen und vor allem eines: Branding.

Branding ist mehr als ein Logo

Branding umschreibt in erster Linie alle möglichen Aktivitäten eine eigene Marke aufzubauen bzw. die Wahrnehmung der Kunden für die eigene Firma zu beeinträchtigen, meist durch eine einzigartige Marke. Grundsätzlich wissen die meisten Nutzer zumindest was eine Marke ist. Eine gute Marke (Englisch: Brand) kann ein ganzes Unternehmen definieren. Und Branding spielt für eine Marke die alles entscheidende Rolle. Vom Namen, über die Logo Wahl, welche Farben genutzt werden, welche Schriftart, welche Sprache, das Auftreten bis hin zu den Produkten – Branding bestimmt in all diesen Bereichen die unmittelbare Wahrnehmung des Unternehmens.

Berühmte Beispiele für erfolgreiche Marken deren Branding erfolgreich umgesetzt wurde sind McDonalds mit dem goldenen “M”, Apple mit dem angebissene Apfel oder Coca Cola mit der eigenen ikonischen Schriftmarke. Alle haben Sie etwas entscheidendes gemeinsam: Das Branding der Marke hilft dem Unternehmen direkt Emotionen in den Verbrauchern zu wecken, welche mit Vertrauen und Kauffreudigkeit belohnt werden.

Brauche ich Branding?

Wer benötigt heutzutage also noch eigenes Branding oder eine eigene Marke? Die Antwort liegt wie so oft bei jedem selbst. Wer rein auf Marktplätzen wie eBay und Amazon unterwegs ist, der braucht nicht unbedingt eine eigene aufwändige Marke. Das gilt insbesondere, wenn man wenig Produkte verkauft oder Produkte die wenig bis keine Emotionen beim Kunden aufbauen und nicht besonders einzigartig sind. Verkäufer von Ersatzteilen, Batterien, Aufklebern oder ähnlichen Kleinartikeln müssen sich daher nicht unbedingt die Mühe machen eine neue Marke mit eigenem Branding aufzubauen.

Man muss sich aber der Konsequenzen bewusst sein: Ohne Marke ist man von den Marktplätzen zu 100% abhängig laufend neue Kunden zu bekommen. Denn für diese Kunden gibt es ohne Branding oder einer Marke gar keinen Wiedererkennungswert, was eine ordentliche Kundenbindung in solchen Settings so gut wie unmöglich macht. Man erhält also kaum bis keine Wiederholungskäufe und Vertrauensboni durch bestehende Kundenbindungen werden auch nicht ausgenutzt.

Branding: Das Werkzeug Marke

Wie gerade bereits beschrieben, umschreibt Branding in erster Linie alle möglichen Aktivitäten eine eigene Marke aufzubauen. In den letzten Jahren gewannen Marken zunehmend an Bedeutung. In einer Studie von 2016 fand die Unternehmensberatung von McKinsey heraus, dass Deutsche Konsumenten beim Einkauf wieder verstärkt auf Markennamen achteten. Dies unterstreicht den Trend, dass Verbraucher beim Online-Angebot das sich immer weiter ähnelt, vertrauenswürdige Partner suchen.

Für Onlinehändler ist es beispielsweise eine große Chance sich durch erfolgreiches Branding von den eigenen Mitbewerbern abzugrenzen. Wichtig ist dabei nur vor allem, dass man glaubwürdig bleibt in dem was man ist und tut. Durch eine vertrauenswürdige Marke kann man Nähe zu Kunden durch Emotionen aufbauen, was wiederum durch wachsendem Vertrauen und organischer Bekanntheit (z.B. durch “word of mouth”) belohnt wird.

Ein Weg seine Glaubwürdig dabei zu unterstreichen ist die Kommunikation eines höheren Ziels und Ausformulierung der eigenen Mission. Dazu muss man kein Konzern wie Facebook sein, auch kleinere Firmen können glaubhafte Ziele formulieren wie der Lieferdienst “eatclever.de” bewiesen hat:

“Ein Food Delivery, der ganz Deutschland mit gesundem Essen versorgt – das ist unsere Vision.”

Daher lautet unsere klare Empfehlung: Ja, Sie sollten eine Marke aufbauen und sich mit Branding beschäftigen, sofern Sie eine eigene Präsenz im Netz haben (z.B. Onlineshop) und mit außergewöhnlichen Produkten oder mit Produkten einer klaren Nische handeln. Nehmen Sie sich die Zeit die dafür Nötig ist. Holen Sie sich bei Bedarf Hilfe. Bauen Sie eine starke Marke, mit starkem Branding für Ihr Unternehmen.

Fazit zu Branding: Ganz oder gar nicht

Sie sollten sich zu Beginn diese Fragen selbst beantworten: Was verkaufe ich und an wen (Buyer Persona)? Wie kommt der Kunde zu mir und kommt er auch erneut? Habe ich bereits eine Marke und sollte ich mein Branding oder meine Marke verändern?

Wenn Sie diese Fragen beantwortet haben gilt prinzipiell: Sie können keine Marke aufbauen, ohne konsistent zu sein. Diese Konsistenz muss beibehalten werden, während Sie Ihre Marke auf jeden Teil Ihres Unternehmens ausweiten. Alles beginnt damit, festzustellen, wie diese Konsistenz aussehen wird und welches Gefühl sie hervorrufen soll.

Branding möchte vor allem Assoziationen und Emotionen des Konsumenten wecken.

Für Verkäufer im Internet ist diese Verknüpfung meistens ein essentieller Teil der Unternehmensstrategie und Herzstück der Kommunikation nach außen. Branding kann die gesamte Wahrnehmung des Unternehmens beeinflussen und ein entscheidender Faktor bei der eigenen Vermarktung sein. Eine Marke aufzubauen heißt daher nicht nur ein Logo und ein paar Farben auszusuchen. Eine Marke mit individuellem Branding aufzubauen und zu erhalten ist ein andauernder Prozess und benötigt damit Zeit, Geduld und Investition.

Sollten Sie sich für den Aufbau einer eigenen Marke interessieren, haben wir HIER einen Blogartikel dazu bereits veröffentlicht.