Das “Startup” Shopify

Im Jahr 2015 konnte man von Magazinen wie “t3n” noch Titel lesen wie “E-Commerce Startup Shopify geht an die Börse“. Damals war Shopify in Deutschland zumindest nicht annähernd so bekannt wie die SaaS Lösung für Shopsysteme heute ist. Nur 4 Jahre später und man hat personelle Größen im E-Commerce für sich gewinnen können wie Hagen Meischner von Prestashop, arbeitet an einem neuen Büro in Berlin und hat sich sogar eine Zertifizierung vom Händlerbund sichern können. Shopify wird bekannt und niemand bringt das kanadische Shopsystem des deutschen Tobi Lütke (auf Twitter folgen) mehr in Verbindung mit dem Wort “Startup”.

Und doch ist Shopify auf vielen Events und Ansprachen immer wieder ein Paradebeispiel für ein erfolgreiches E-Commerce Startup. Trotz des deutschen Gründers, bleibt Shopify jedoch eine kanadische Erfolgsgeschichte, von der deutsche Unternehmen heute nur träumen. Doch sind solche außergewöhnlichen Geschichten überhaupt in Deutschland möglich, wer gründet heute noch und ist Gründung heute noch attraktiv?

Gründerreport 2018 der DIHK

Diese und viele weiteren Fragen ist der Gründerreport 2018 der DIHK nachgegangen. Dieser Report wird jährlich mit Kontakten der IHK-Existenzgründungsberater erstellt und befasst sich vor allem mit Gründungsinteressierten und angehenden Unternehmern. Damit soll vor allem der Politik eine Wahrnehmung für das Gründungsgeschehen in Deutschland gegeben werden, mit all Ihren Problemen und Errungenschaften.

Eine klare Botschaft des Berichts ist, dass es seit langem wieder mehr Interesse für Unternehmensgründungen gibt und vor allem die Gründertage der IHK sehr gut besucht werden. Die Wahrnehmung der Menschen zu Existenzgründungen befindet sich daher laut Bericht im Wandel. Einer der Gründe könnte der Aufschwung und die mediale Aufmerksamkeit für innovative (technische) Unternehmen sein wie von Google mit YouTube oder Tesla. Jedoch verzeichnet der Bericht auch, dass je konkreter eine Gründung wird, desto weniger Existenzgründungen finden tatsächlich statt. Hier sei vor allem die Politik gefragt, bei den vermeintlich letzten Schritten von Startups und Gründungen zu helfen.

Probleme von Gründungen

Es gibt viele bekannte Hilfestellungen für Startups & Gründer, wie Förderprogramme wie Exist oder Gründungskredite der KFW Bank. Es gibt jedoch auch viele weitere eher unbekannte Fördermittel vom Staat für digitale Anliegen, wie wir in einer früheren Folge unseres E-Commerce Podcasts herausgefunden haben. Die genannten Probleme des Berichts für mögliche Probleme der Gründungen ähneln dabei jedoch sehr denen von aktiven Unternehmern und hängen nicht zwangsläufig an Fördermitteln. Man brauche schnellere Internet Leitungen, weniger Bürokratie und einen zentralen Ansprechpartner für Behördengänge. In Bezug dazu fehle es insgesamt an Rahmenbedingungen die vor allem im Zuge der Digitalisierung zugrunde liegen. Im Kommentar der DIHK gäbe es dabei insbesondere in Bezug auf die Digitalisierung noch großen Bedarf, trotz wachsender Startup-Zahlen in der Szene. Dies gilt für Startups im E-Commerce, als auch für alle weiteren Existenzgründungen.

Fazit zu E-Commerce Startups & Gründungen

In Deutschland mangelt es nicht nur an neuen Gründungen, sondern auch an Gründern die es bis zur Europäischen Spitze schaffen und international konkurrieren können wie es Shopify in Deutschland nun tut. Insgesamt scheint der Trend für neue Gründungen und eigene E-Commerce Startups zwar in eine positive Richtung zu gehen. Es hapere jedoch “nur” an dem letzten Anreiz, den passenden Rahmenbedingungen und der konkreten Umsetzung, also Taten folgen zu lassen.

Wir haben uns zu dem Thema neue Gründungen und Startups ebenfalls Gedanken gemacht und gemeinsam mit Florian Ludwig von der Firma Greyrook in der neuesten Folge unseres E-Commerce Podcasts interessante Erkenntnisse gezogen. Im Gespräch konnten wir Fragen klären wie: “was ist ein Startup”, “was hindert wirklich am Gründen” und vor allem “wer ist Gründer und sollte gründen”. Sie können die Folge hier direkt anhören.

Die Pixelsafari E-Commerce Podcast Folgen werden wie immer am 1. Donnerstag des Monats veröffentlicht. Hier geht es zur Podcast Übersicht.

Hier den Gründerreport 2018 selbst lesen

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