Digitalisierung – ein Begriff, der Unternehmen, Führungskräfte und Belegschaft schon einige Jahre begleitet und stets vollste Aufmerksamkeit verlangt: Wer nicht mitmacht, der wird garantiert abgehängt. Das ist im E-Commerce nicht anders. Im Gegenteil: Vor allem der Handel im Netz muss die Möglichkeiten, die die Digitalisierung mit sich bringt, für sich nutzen. Im Folgenden erfahren Sie, wie die Digitalisierung E-Commerce-KMU prägt und welche Faktoren besonders wichtig sind.

Digitalisierung und E-Commerce-KMU: die Eckpfeiler

Wenn ein Unternehmen in die Kategorie E-Commerce-KMU fällt, dann dürfte es auf der Hand liegen, dass alles, was sich online abspielt, entscheidend ist für den Erfolg bzw. Misserfolg des KMU. Egal, ob ein Unternehmen seine Produkte bzw. Dienstleistungen ausschließlich online anbietet, oder auch physische Standorte hat – eine gute Onlinepräsenz ist für KMU heutzutage unabdingbar.

Digitalisierung wird häufig auch als der digitale Wandel bezeichnet. Es bedeutet, dass kleine und mittlere Unternehmen immer mehr Prozesse, die vor einigen Jahren vielleicht noch analog erledigt wurden, mit Hilfe von digitalen Technologien und Werkzeugen steuern bzw. durchführen.

Digitalisierung wirkt sowohl nach innen als auch nach außen: Sie beeinflusst interne Vorgänge im KMU genauso wie die Kontaktpunkte mit den Kunden bzw. der Zielgruppe. Folgende Aspekte spielen hier eine Rolle:

Interne Maßnahmen

Der digitale Wandel brachte optimiertes Personalmanagement, schnellere und bessere Verfügbarkeit von Informationen, interne Kommunikation in Echtzeit, Prozessoptimierungen und geschonte Ressourcen. Die Corona-Pandemie gab der Digitalisierung einen ungeahnten Schub und verlangte von vielen Unternehmen, in Sachen digitaler Wandel noch mehr auf das Gaspedal zu treten.

Verschiedene Tools helfen dabei, den Anforderungen der heutigen Arbeitswelt gerecht zu werden. Sie dienen den folgenden Zwecken:

  • Arbeitszeitverwaltung
  • Personalmanagement
  • Wissensverwaltung bzw. Informationsbereitstellung,
  • Kommunikation
  • Projektmanagement

Die Notwendigkeit von digitalen Werkzeugen für unternehmensinterne Bereiche gipfelt wohl im hybriden Arbeiten zwischen Unternehmen und Zuhause bzw. im Home-Office. Nur mit den passenden Softwarelösungen und Plattformen lässt sich außerhalb des Unternehmens produktiv arbeiten.

Externe Maßnahmen

Im Kontakt mit den Kunden hat sich in den letzten Jahren ebenfalls viel getan. Wer im Bereich Customer Experience das Potenzial nicht ausschöpft und hinter der Konkurrenz zurückbleibt, der wird als KMU nicht überleben können.

Der digitale Wandel brachte Verbesserung und Beschleunigung in den folgenden externen Bereichen:

  • Kundenbindung
  • Zielgruppenanalyse
  • Serviceleistung
  • Logistik bzw. Lieferkette
  • Zahlungsvorgänge
  • Branding und Imagepflege
  • Geschäftszweige

Wovon profitieren E-Commerce-KMU besonders?

Was den Wandel von analogen hin zu digitalen Prozessen angeht, so heißt das nicht, dass jegliche digitale Neuerung bzw. Entwicklung sofort aufgegriffen und umgesetzt werden muss. Viel mehr sollten Maßnahmen im KMU zielgerichtet und auf den eigenen Bedarf abgestimmt systematisch und konsequent umgesetzt werden.

Folgende Faktoren sind die primären Beweggründe verschiedener Unternehmen, die Digitalisierung umzusetzen bzw. voranzutreiben:

Beweggründe für die Digitalisierung
Die Grafik zeigt die häufigsten Beweggründe von KMU, den digitalen Wandel zu vollziehen (© Skribble).

Geht es darum, auszuwählen, welche Digitalisierungsmaßnahmen etabliert werden sollen, so hängt diese Entscheidung sehrt stark davon ab, in welcher Branche ein KMU angesiedelt ist und wie viele Menschen in dem Unternehmen beschäftigt sind. Die folgenden Maßnahmen sind vor allem für den Bereich E-Commerce relevant – egal, ob in dem KMU 5 oder 150 Leute arbeiten.

Allgemeingültig ist: Kein Digitalisierungsvorhaben sollte jemals ohne eine allumfassende Strategie umgesetzt werden. Ohne Plan sind falsche Ansätze sowie unausgereifte Entscheidungen vorprogrammiert. Statt einem echten digitalen Wandel bekommt man uneinheitliche Lösungsansätze und Werkzeuge, die nicht zur Struktur des Unternehmens passen.

Digitalisierung der Kontakte

Sowohl die Kommunikation zwischen den Beschäftigten als auch der Kontakt mit Kunden kann komplett über digitale Kanäle stattfinden. Ein eigenes Tool für die Kommunikation im Betrieb garantiert, dass Informationen schnellstmöglich mit den gewünschten Parteien geteilt werden können.

Dies ist aber nur eine Seite der Medaille, denn auch mit der Zielgruppe soll rege kommuniziert werden. Die Digitalisierung im Mittelstand hat Social-Media-Plattformen ins Zentrum der Aufmerksamkeit gerückt – nicht nur für die Zielgruppenanalyse und die Imagepflege, sondern auch für die Kommunikation zwischen Unternehmen und ihren Kunden.

Innerhalb kürzester Zeit können Kommentare unter Beiträgen sowie Anfragen im Postfach beantwortet werden. Verlässliche, häufige Kommunikation schafft Vertrauen und gibt Kunden das Gefühl, auch als Einzelperson wichtig zu sein.

Digitalisierung der Logistik

Logistische Prozesse profitieren besonders von der Digitalisierung im Mittelstand, denn in den logistischen Ketten zwischen Bestellung und Lieferung offenbart sich viel Potenzial. Ressourceneinsparungen und ein Reduzieren der Fehleranfälligkeit machen die Logistik gesamtheitlich besser.

Softwarelösungen zur Verwaltung von Lagerbeständen bzw. zur Automatisierung der gesamten Lagerhaltung sparen Zeit und Platz und somit auch Geld ein. Andere Tools wiederum zielen auf die Lieferung selbst ab. Software, die in Echtzeit die Verkehrsbelastung misst, bezieht Faktoren wie Staus und Umleitungen mit ein und erlaubt eine pünktlichere und verlässlichere Lieferung zu den Kunden.

Digitalisierung des Zahlungsverkehrs

Die Zahlung im Online-Shop ist eine heikle Phase für alle E-Commerce-Treibenden sowie deren Kunden. Wenn in dieser Phase ein Faktor das Vertrauen der Kunden und die empfundene Sicherheit beim Kauf beeinträchtigt, so springen diese ab und kaufen bei der Konkurrenz.

E-Commerce-KMU müssen im Bereich Zahlungsverkehr sowohl mit Auswahl als auch mit Sicherheit glänzen können. Eine Zahlung im Online-Shop soll über verschiedene Möglichkeiten wie Banküberweisung, Kreditkarte und paysafecard möglich sein, und auch über gänzlich digitale Dienste wie etwa PayPal und ApplePay.

Ein Trusted-Shops-Gütesiegel sowie die SSL-Verschlüsselung sollten Online-Shops ebenfalls vorweisen können. Dies verschafft Onlinehändlern das Vertrauen der Kunden, das sie brauchen, um überhaupt wettbewerbsfähig sein zu können.

Die Verschlüsselung des Zahlungsverkehrs fällt auch in den Bereich der Informationssicherheit. Mit zunehmender Digitalisierung vergrößert sich auch die Gefahr für Datendiebstahl und andere Delikte im Internet. KMU sollten stets in ihre IT-Infrastruktur investieren und den Beschäftigten den korrekten Umgang mit digitalen Tools näherbringen.

Digitalisierung im KMU: E-Commerce braucht digitale Lösungen

Kein KMU kann es sich leisten, die Digitalisierung außer Acht zu lassen. Der digitale Wandel passiert dabei nicht von heute auf morgen, sondern ist ein Prozess, der stets vorangetrieben werden muss. Für E-Commerce-KMU gilt, dass Tools und Technologien eingesetzt werden sollten, die in Sachen Funktionsumfang und Kosten zum Unternehmen passen. Vor allem die Bereiche Zahlungsmethoden, Logistik und Kommunikation profitieren von digitalen Werkzeugen.

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