Was ist Serverless Computing?

Serverless Computing ist ein relativ neuer Trend, der im Jahr 2019 richtig an Fahrt aufnimmt. Bei dem Serverless Computing geht es darum, dass meist webbasierte Software Anwendungen nicht mehr eine eigene, ständig laufende Server-Infrastruktur benötigen, sondern die Kapazitäten eines Cloud-Anbieters nur im konkreten Anwendungsfall nutzen.

Abstrakt gesprochen handelt es sich beim Serverless Computing um ein Art „Pay per View“ Prinzip. Es wird also nur das gezahlt und genutzt was auch wirklich gebraucht wird – das kann z.B. die konkrete Rechenleistung sein, um im Webshop einen Artikel in den Warenkorb zu legen.

In herkömmlichen Szenarien läuft beispielsweise ein Server mit Ihrem Webshop 24 Stunden am Tag und wartet darauf, dass er etwas zu tun bekommt, weil Ihre Kunden Artikel aufrufen oder ihre Kontodaten einsehen. Das führt logischerweise zu identischen Kosten unabhängig davon ob viele, wenige oder gar keine Besucher in Ihrem Webshop unterwegs sind.

Bei dem Serverless Computing werden Anwendungen hingegen von Anfang an so programmiert, dass sie nur für einzelne Abfragen einen Cloud-Server benötigen. Sie teilen sich dabei dann einen „Super-Computer“ in Form einer Rechnerfarm mit vielen anderen Programmen. Das führt dann dazu, dass der „Super-Computer“ für Ihr spezielles Programm nur arbeitet, wenn es unbedingt sein muss.

Im Gegensatz zu den Lösungen gängiger Cloud-PaaS Betreiber wie Heroku oder Cloud-IaaS Betreiber wie AWS EC2 müssen auch nicht einzelne Dynos/Container gebucht werden und gewartet werden – Nutzung und Abrechnung erfolgen größtenteils automatisiert und komplett stufenlos. Sie mieten also nicht den virtuellen Teil eines großen Servers und betreiben diesen selbst, sondern der Server wird in Echtzeit für konkrete Rechen- oder Datenbankoperationen genutzt.

Vorteile Serverless Computing – für Betreiber

Der größte Vorteil beim Serverless Computing besteht als Betreiber einer E-Commerce Anwendung neben den erheblich geringeren Wartungskosten darin, dass auch Lastspitzen in Zukunft kein Problem mehr darstellen. Wenn Sie also z.B. am Black Friday mit sehr vielen Kunden rechnen, müssen Sie nicht einen größeren Server buchen oder riskieren eine Überlastung ihrer IT-Kapazitäten. Auch zahlen Sie z.B. nicht Dienstag Nachts um 3 Uhr die gleichen Hostingkosten wie zur Prime Time am Sonntag um 20 Uhr.

Vorteile Serverless Computing – für Entwickler

Entwickler und Agenturen wiederum können massiv vom Serverless Computing profitieren, da sie kein größeres Know How bzgl. Server-Administration zur Verfügung stellen müssen und sich so effizienter auf die Entwicklung von Anwendungen konzentrieren können. Außerdem ermöglicht Serverless Computing einen exakteren Microservices Ansatz. Es verspricht bessere Möglichkeiten, um verschiedene Programmiersprachen und Systeme im selben Projekt problemlos miteinander zu kombinieren, anstatt sich von Anfang an auf eine Lösung festzulegen. Nachteilig für Entwickler kann sich höchstens die geminderte Kontrollmöglichkeit über einzelne Komponenten der Server-Architektur sein. Diese sind in der Realität für die meisten Anwendungsfälle im E-Commerce aber ohnehin nur sehr nachrangig bedeutend und standardisiert.

Anbieter von Serverless Computing

Angeboten werden Serverless Computing Dienstleistungen und Frameworks zum Erstellen von Serverless Computing Applikationen derzeit z.B. von Google Cloud,  AWS Lambda, Microsoft Azure und IBM Cloud.

Beispiele für E-Commerce Apps mit Serverless Computing

Da es sich beim Serverless Computing um eine recht neue Technologie handelt, sind noch nicht allzu viele Software Tools auf dieser Basis veröffentlicht worden – vor allem nicht in Deutschland. Im Bereich E-Commerce wagen z.B. Snipchart und Commerce.js den Vorstoß. Vor allem eignet sich Serverless Computing für die Entwicklung von neuartigen und innovativen Anwendungen (z.B. Augmented Reality Apps oder individuelle B2B Lösungen) wie wir sie bei Pixelsafari täglich entwickeln.

Serverless Computing – Noch Fragen?

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