Großer Partei-Check durch den Händlerbund
Der Händlerbund hat vor Kurzem eine tolle Übersicht veröffentlicht, die die für Online-Händler relevanten Standpunkte der fünf größten Parteien zusammenfasst. Wir haben uns die Grafik angesehen und haben noch einmal die wichtigsten Themen für Onlinehändler herausgepickt.
Rechtliches
Besonders bemerkenswert ist hier die Angabe der Grünen, die den Streitwert bei Abmahnungen deckeln wollen. Das könnte den einen oder anderen kleinen Händler vor der Insolvenz bewahren. Natürlich besteht auch die Gefahr, dass in Zukunft durch rechtswidriges Verhalten entstandene Schäden nicht angemessen kompensiert werden können.
CDU / CSU und die Linke sprechen sich für ein Verbot des Versandhandels mit Medikamenten aus, während die FDP sich gegen ein Verbot positioniert.
E-Payment
Hier sticht insbesondere das Thema “individualisierte Preise” in den Blick. SPD und Grüne sind gegen eine individuelle Preisbildung. Ein solches Gesetz würde den E-Commerce leider um ein spannendes Vermarktungsinstrument berauben.
Internationalisierung
In diesem Abschnitt ist der Bereich “Logistik” besonders interessant. Die Standpunkte von CDU / CSU und FDP werden voraussichtlich weiterhin einen günstigen Warentransport zur Folge haben. SPD, Grüne und die Linke wollen dagegen Einschränkungen und Regulierung insbesondere im Bereich Transport durch LKW umsetzen. Dies könnte schnell negativen Folgen für Ihre Versandkosten haben.
Sicherheit und Verbraucherschutz
Das Thema Datenschutz ist gerade im Online-Handel von hoher Bedeutung. Leider sind die Thesen der Parteien hier relativ vage gehalten. In der Vergangenheit gab es meist einen schmalen Grat zwischen sinnvoller Regulierung und unnötiger Drangsalierung von Online-Händlern und Ihrem Tagesgeschäft.
Ähnlich sieht es bei den Verbraucherschutzthemen aus. Auch hier besteht das Risiko, dass viel Aufwand und Kosten auf Sie zukommen.
Stationärer Handel
Die Abschaffung der Störerhaftung wird mit Sicherheit zu mehr mobilem Shopping führen. Schließlich haben so noch mehr Endkunden unterwegs schnellen Zugang zum Internet haben.
Rahmenbedingungen
In diesem Bereich sticht zunächst der Vorschlag für ein Ministerium für Digitalisierung hervor. Mehr digitale Kompetenz in der Bundesregierung ist definitiv wünschenswert und sollte den E-Commerce stärken.
Zudem versprechen fast alle Parteien besseres Internet und mehr Investitionen in digitale Bildung. Von einer Verbesserung der Internet-Infrastruktur profitieren sowohl Verbraucher als auch Unternehmen. Mehr digitale Bildung ist auch dringend nötig und hilft Ihnen in der Zukunft mehr qualifizierte Mitarbeiter zu finden.
Zuletzt ist noch ein großes Augenmerk auf das Thema Netzneutralität zu legen. Kleinere und mittelgroße Anbieter haben mit Ihren Onlineshops nur dann eine Chance gegen Amazon und Co zu bestehen, wenn die Netzneutralität erhalten bleibt. Das CDU / CSU zu diesem Thema keine Angabe machen sollte man daher kritisch sehen.
Quellen: Partei-Check: Wen wählen Online-Händler?, Händlerbund.de, 2017