2013 hat Angela Merkel das Internet als “Neuland” beschrieben. Auch wenn seitdem fünf Jahre ins Land gegangen sind, ist das Thema Internet und Digitalisierung für viele kleinere und mittelständische Unternehmen weiterhin schwer zu fassen. Obwohl den meisten Unternehmen klar ist, dass sie sich digitalisieren müssen, ist für die meisten noch nicht greifbar, wie und wo sie damit beginnen können.

Was bedeutet denn eigentlich Digitalisierung?

Auch wenn es heute schon fast selbstverständlich ist: Digitalisierung bedeutet, dass Dinge die bisher analog, also “in der echten Welt”, stattgefunden haben ins Digitale übertragen werden. Dies bringt viele Vorteile mit sich – wie enorme Kosteneinsparungen für interne aufwändige Prozesse oder ganz neue digitale Vertriebsmöglichkeiten für neuen Umsatz den man vorher gar nicht machen konnte.

Digitalisierung: Größere Reichweite

Früher musste man bei den Menschen vor Ort sein, um Sie zu erreichen. Heute erreicht man über das Internet fast die ganze Weltbevölkerung. Die Welt rückt also zusammen und es wird immer einfacher auch über große Distanzen zu kommunizieren und zu handeln.

Beispiel: Früher waren Händler in Sachen Reichweite auf Ladenlokale und Filialen angewiesen. Überregionaler Vertrieb war damit kapitalintensiv und konnte nur von großen Firmen und Konzernen umgesetzt werden. Dank der Digitalisierung können heute auch kleine und mittelständische Unternehmen über Marktplätzen wie Amazon oder eBay Kunden rund um den Globus erreichen.

Digitalisierung: Automatisierung

Viele einfache Arbeiten, die früher von Menschen verrichtet werden mussten, können dank der Digitalisierung automatisiert durch Computer und Roboter ausgeführt werden. Das ist nicht nur praktisch, sondern in vielen Fällen gerade bei sehr eintönigen Arbeiten auch präziser. Somit wird der Mensch nicht nur entlastet, sondern hat auch mehr Zeit für die wichtigen Dinge im Leben.

Beispiel: Viele Online-Händler nutzen Chatbots, um einfache Kundenfragen zu beantworten. Während es im lokalen Einzelhandel zunehmend schwerer ist eine Beratung zu erhalten bekommen Kunden online so sofort Hilfe, müssen nicht auf eine E-Mail Antwort warten und stecken nicht in irgendwelchen Telefon-Warteschleifen fest.

Digitalisierung: Neue Kundenerlebnisse

Über die digitalen Kanäle lassen sich zudem komplett neue, einzigartige und emotionale Kunden-Erlebnisse erschaffen, die nicht nur ein anderes Shopping ermöglichen, sondern auch einzigartige Mehrwerte für die Kunden bieten.

Beispiel: Mit Augmented Reality können Online-Shopper sich interessante Produkte noch vor dem Kauf digital in die eigene Wohnung stellen. Eines der prominenten Beispiels ist die Ikea Place App, mit der man schon vor dem Kauf prüfen kann, ob der neue Sessel auch wirklich in die Optik des Wohnzimmers passt.

Wie gehe ich die Digitalisierung als Mittelständler an?

Natürlich ist die Digitalisierung für Unternehmen auch mit großen Herausforderungen verbunden. Man muss Trends und Chancen frühzeitig erkennen und bewerten, um neue Ideen entwickeln zu können. Zudem benötigt man natürlich die technischen Kompetenzen, um diese Ideen dann auch umzusetzen. Darüber hinaus darf natürlich auch der Verbraucher- und der Datenschutz nicht außer Acht gelassen werden.

Wenn im eigenen Unternehmen keine expliziten digitalen Kompetenzen vorhanden sind, dann benötigt man natürlich gerade für den Start Unterstützung. Da die Herausforderungen der Digitalisierung vielfältig und für jedes Unternehmen anders sind, gibt es auch ein vielfältiges Angebot an Anlaufstellen: von öffentlich und staatlichen Initiativen und Informationsangeboten bis hin zu Agenturen und Beratern, die nicht nur informieren, sondern auch direkt bei der Umsetzung unterstützen können.

Digitalisierung ist greifbar

Da sich viele Unternehmen trotz dieser Angebote mit dem Thema Digitalisierung schwer tun, setzen wir uns in der kommenden Folge unseres E-Commerce Podcasts damit auseinander, wie man die Herausforderungen der Digitalisierung als Mittelständler oder kleines Unternehmen erfolgreich angehen kann. Dazu haben wir den stellvertretenden Geschäftsführer der IHK Essen Jan Borkenstein als Experten eingeladen, um mehr darüber zu erfahren wie und wo man Hilfe und Fördermittel für digitale Themen und Projekte erhalten kann.

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