“Headless E-Commerce” klingt zunächst recht negativ – ist aber eine technische Methode im E-Commerce, die jeder Online Händler dringend kennen sollte. So ist mit “Headless” nicht etwa eine kopflose Herangehensweise bei Verkauf und Versand gemeint, sondern viel mehr ein Prinzip beim Erstellen von Software (Softwarearchitektur). Es geht darum, dass die äußere Erscheinung von Webshops (Frontend) unabhängig von der Geschäftslogik (Backend, etwa Ihre Wawi oder Ihr ERP) betrieben werden kann.
Als “Webshop” darf man hier aber nicht nur eine klassische Website verstehen, sondern vielmehr einfach das, worüber ein Kunde letztendlich bei Ihnen kauft. Das muss nicht immer eine Website am Computer oder Smartphone sein, sondern kann auch beispielsweise per Stimme über Alexa funktionieren.
Warum braucht man “Headless E-Commerce” heute?
“Headless E-Commerce” ist kein technischen Buzzword, mit denen Technikfanatiker Ihnen Geld aus der Tasche ziehen wollen, sondern ist eine Grundlage um auch langfristig konkurrenzfähig zu bleiben. Daher wenden große Unternehmen wie Amazon und Netflix “Headless E-Commerce” schon lange an. Wobei Sie nicht dem Gedanken verfallen sollten, dass “Headless E-Commerce” nur etwas für “die großen da oben” ist. Wenn Sie im Internet verkaufen, müssen Sie leider zumindest ansatzweise mit Amazon in Konkurrenz treten können, da Amazon nun einmal oft Ihr Konkurrent ist.
“Headless E-Commerce” ist heutzutage nötig, um E-Commerce Einkaufserfahrungen wieder individueller zu gestalten. Wie kommt das? Da hilft ein kurzer Blick auf die Geschichte des Handels im Internet:
Mitte 1990er bis Mitte 2000er:
Webshops sind Pioniere ihrer Zeit und werden meistens von Programmieren individuell und neu entwickelt. Schlichtweg, weil alles Neuland war – es gab kaum Erfahrungswerte was gut ist und die ganzen Programmierer waren sich noch gar nicht ganz einig, wie man das alles zusammenfassen könnte. Da es kaum Shopbetreiber gab, hat sich der ganze Entwicklungsaufwand gelohnt, weil ja viele kaufinteressierte Verbraucher nur wenige Händler zur Auswahl hatten. Wilder Westen und Goldgräberstimmung also!
Mitte 2000er bis heute:
Da es immer mehr Webshops gab, haben sich ein paar raffinierte und geschäftstüchtige Programmierer gedacht, dass man die ganzen Standardfunktionen von Webshops ja mal in ein Programm tun könnte, das dann immer wieder verkauft werden kann. In etwa so wie McDonalds denselben Hamburger immer wieder verkauft, weil das Rezept immer das selbe ist. Aus dieser Idee sind dann Shopsysteme wie Magento, Prestashop und Shopware entstanden und wurden für (teilweise viel Geld!) an ganz viele Händler verkauft. Agenturen übernehmen dann bis heute die Installation, Pflege und Erweiterungen, falls im Webshop mal etwas vom Standard abweicht.
Heute und nahe Zukunft:
Mittlerweile sind aber logischerweise Millionen Shops online (ja, wirklich Millionen – über Shopify haben hat ja schon alleine über 600.000 Leute einen!). Die verkaufen oft dasselbe und sehen fast identisch aus. Das kommt daher, dass fast alle dieselben Shopsysteme nutzen. Nun ist der Konkurrenzdruck unter den Händlern leider so groß geworden, dass jeder schauen muss wie er sich abhebt. Sie haben sicher schon mal gesehen, dass ein Onlineshop mit besonderen Rabattaktionen, AR-Apps, Produktkonfiguratoren oder ähnlichem technischen Neuerungen wirbt. Oft führen solche technischen Innovationen dann dazu, dass dieser Händler mehr verkauft als seine Konkurrenten. Und mit Headless E-Commerce setzt man diese technischen Neuerungen und neue Einkaufserlebnisse viel besser um! Da lohnt es sich mittlerweile oftmals individuelle Dinge im Shop von Grund auf selbst zu programmieren, statt ein Standard-Plugin für ein bestehendes Shopsystem zu nutzen.
Wie genau funktioniert Headless E-Commerce?
Bei Headless E-Commerce geht es darum, dass alle möglichen Verkaufskanäle über bestimmte Schnittstellen für Programmierer (APIs) mit Ihrem ERP oder Wawi kommunizieren. Es geht also darum, dass nicht alles an einem Ort ist, sondern die Informationen verteilt sind. Z.B. weiß Ihr Webshop nur das, was er unbedingt wissen muss und Ihre Smartphone App hat nur die Daten, die sie unbedingt braucht. Das führt zwar zu verstreuten Informationen, aber letztendlich kann so jeder Verkaufskanal optimal genutzt werden und besitzt die bestmögliche Nutzererfahrung (UX).
Amazon hat z.B. für jeden Kanal ein unabhängiges Team, das nur diesen betreut und tun und lassen kann was er für richtig hält. Müssten alle mit demselben ERP arbeiten, wäre der Aufwand dafür astronomisch und alle Teams würden sich gegenseitig in die Quere kommen. Man tauscht also “übersichtlich” und “möglichst billig” gegen “flexibel” und “möglichst gut”.
Oft geht es auch darum, dass Designer und Entwickler im Rahmen Ihres Verkaufskanals kreative Freiheit haben können, um explorativ neue Produktideen (also digitale “Produkte”) zu entwickeln. Bei dem Gedanken an ungewisse Investitionen mag dem einen oder anderen Kaufmann sicher erstmal ganz Bange werden. Fakt ist jedoch, dass man heute tatsächlich oft neue Wege gehen und technisch führend sein muss, um gegen die Konkurrenz bestehen zu können. Für diese neuen Einkaufserlebnisse und Vertriebswege ist der Input von kreativen Designern und Programmierern oft sehr nützlich, auch wenn diese nicht direkt das tiefe kaufmännische Know How und die jahrelange Erfahrung im Handel haben. In Zeiten von Millionen Onlineshops und von Konzernen geführten Online–Marktplätzen, bleibt einem jedoch meist nichts anderes übrig, als sich dieser schnelllebigen Branche anzupassen. Denn es sieht nicht so aus, als würde es in naher Zukunft langsamer im E-Commerce werden.
Gibt es Beispiele für Headless E-Commerce?
Butter bei die Fische! Was gibt es aktuell für erfolgreiche Beispiele von Headless E-Commerce? An welchem Konkurrenten kann man sich orientieren? “First-Mover” sein ist nunmal auch risikoreich. Man sollte also genau beobachten und erst einmal schauen was die anderen machen und welche Maßnahmen im Markt Erfolg haben, bevor man selbst Risiken eingeht. Das dachten sich auch die Leute hinter http://headless.page/. Dort können Sie sehen wie bereits ordentliche deutsche Marken wie https://www.klebefieber.de/ und nicht nur internationale Riesen wie “Bang & Olufsen” Headless E-Commerce erfolgreich umsetzen. Nehmen Sie sich am besten einfach mal einen Kaffee und schauen Sie sich die präsentierten Lösungen und Onlineshops dort an und was diese so erfolgreich macht. Falls Sie einige der komplizierten Begriffe nicht verstehen, können Sie uns einfach und direkt kostenfrei anrufen – wir sind da auch immer ganz neugierig.
Was kostet nun Headless E-Commerce?
Gerne würden wir jetzt hier eine ganz konkrete Zahl nennen, damit Sie vergleichen, kalkulieren und eine kaufmännische Entscheidung treffen können. Das geht hier aber leider schlichtweg nicht. Es kommt eben ganz ganz auf die jeweilige Lösung und dem jeweiligen Aufwand dahinter an. Ganz platt kann man “Headless E-Commerce” tatsächlich bereits für 500€ sehr gut umsetzen. Aber eben auch für 5.000.000€ – je nachdem ob man vor hat ein dynamisches Werbebanner oder eben eine VR/AR-App samt TV Integration und persönlichen Hilfsroboter zu machen. In der Regel kann man dennoch festhalten, dass eine Headless E-Commerce Anwendung zu Beginn mehr Geld kostet, als wenn man einfach Standardsysteme nimmt.
Aber es geht wie gesagt ja um die Qualität, um im digitalen Wettbewerb zukünftig bestehen zu können. Darum bietet sich hier tatsächlich ein persönliches Gespräch an, falls Sie bereits eine Idee haben wie Sie Ihr Geschäft um eine Software, App o.ä. erweitern möchten. Im Rahmen eines “digitalen Kaffee” setzt sich gerne einer unserer IT-Experten mit Ihnen zusammen und tauscht sich kostenfrei mit Ihnen aus, was für Sie “Headless E-Commerce” sein könnte. Sie erreichen uns noch am selben Tag über unser Kontaktformular, über unsere Rufnummer +49 208 778 997 90 oder Sie kommen direkt für einen echten Kaffee bei uns in Mülheim vorbei. Wir freuen uns von Ihnen zu hören!