Im Januar jeden Jahres führen wir bei Pixelsafari intensiven Gespräche mit anderen Experten und Entscheidern im E-Commerce. Dabei sprechen wir darüber, was im letzten Jahr erfolgreich funktioniert hat und welche Themen für das neue Jahr von Bedeutung sind. Dieses Jahr haben wir uns, in Absprache mit allen Beteiligten, dazu entschieden die Ergebnisse dieser Gespräche zu teilen. Herausgekommen sind dabei 5 Trends, die im Jahr 2021 die E-Commerce Branche prägen werden.
Leider ist bereits absehbar, dass mindestens die ersten Monate des neuen Jahres weiterhin stark durch die Pandemie beeinflusst werden. Daher stehen fast alle E-Commerce Trends 2021 unter dem Einfluss von COVID19 auf den Commerce. Ladenschließungen und Kontaktverbote erschweren und verändern viele Geschäftsbeziehungen. Dadurch entstehen neue Ideen und Lösungen, die sich mehr und mehr durchsetzen.
5 E-Commerce Trends 2021
Unsere Trends befassen sich mit Themen die im vergangenen Jahr bereits Ihren Anfang gefunden haben und sich dieses Jahr aller Voraussicht nach zu dominanten Themen für fast alle Marktteilnehmer entwickeln werden.
1. Direct to consumer (D2C)
Für viele produzierende Unternehmen war die Beziehung zu ihren Händlern in der Vergangenheit von enormer Bedeutung. Schließlich sorgten diese für einen Großteil des Absatzes und waren damit entscheidende Partner in der Wertschöpfungskette. Zwar besteht bei den meisten Herstellern bereits seit geraumer Zeit das Bewusstsein, dass diese Abhängigkeit auch ein Risiko darstellt. Allerdings war es immer schwierig sich mit einem eigenen Angebot für Endkunden gegen die mächtigen Partner zu stellen. Zu hoch waren die Risiken für das bestehende Geschäft.
Durch die aktuellen Ladenschließungen erleben viele Hersteller das Risiko dieser Abhängigkeiten jetzt als bittere Realität. Auf der anderen Seite ist so der Weg geebnet, um den Überlegungen zur Schaffung eines eigene Direktangebotes zu folgen. Wenn es noch nicht geschehen ist, dann sollten produzierende Unternehmen dieses Jahr unbedingt in Erwägung ziehen in den direkten Kontakt mit Ihren Endkunden zu gehen und die eigenen Produkte auch selbst vertreiben.
2. B2B wird digital
Der B2B Vertrieb steht auf eine andere Art vor neuen Herausforderungen. Viele Geschäftsbeziehungen basierten bis vor Kurzem noch auf dem persönlichen Kontakt zwischen Kunde und Verkäufer. Durch Kontaktbeschränkungen und Ansteckungsgefahr sind solche Treffen ohne entsprechende Schutzmaßnahmen allerdings weder wünschenswert noch sorglos durchführbar.
Viele Meetings und Gespräche haben sich binnen kürzester Zeit in den digitalen Raum verschoben. Nun gilt es neben online-Videokonferenzen die passenden Tools und Lösungen zu finden, um auch die anderen Prozesse rund um den Geschäftskundenvertrieb und -verkauf zu digitalisieren.
Da B2B Geschäftsbeziehungen in der Regel komplexer sind, als D2C Beziehungen, dauert es hier in der Regel etwas länger, bis eine Lösung von der Konzeptphase bis hin zum Praxiseinsatz entwickelt wird. Vorreiter haben bereits im vergangenen Jahr damit begonnen einen B2B Shop oder anderweitigen Vertriebskanal zu planen und werden damit ab diesem Jahr den Markt bespielen.
3. Social Media Marketing im Wandel
Bereits seit geraumer Zeit hat Social Media Werbung Google Ads als primären Werbekanal für viele Online Brands abgelöst. Auf den sozialen Plattformen konkurriert die Werbung in Sachen Aufmerksamkeit allerdings mit den Nutzerinhalten. Diese haben sich im vergangenen Jahr stark in Richtung kurzer, schnell geschnittener, unterhaltsamer Videoinhalte weiterentwickelt – ein Phänomen das von Experten bisweilen als “TikTokisierung” bezeichnet wird (nach der chinesischen Social Media Plattform TikTok, die maßgeblich über eben solche Inhalte funktioniert).
Da mehr und mehr Werber auf die Effektivität von Social Media Marketing aufmerksam werden steigen natürlich auch hier die Klickpreise. Wer nachhaltigen Erfolg mit seinen Marketingmaßnahmen in den sozialen Netzen erreichen möchte muss folglich sicher gehen möglichst viel aus seinen Platzierungen und Klicks zu machen. Gerade junge und dynamische Brands können hier punkten, indem die Anzeigen entsprechend des Trends gestalten, um die Aufmerksamkeit der Zielgruppe zu erzielen.
4. Social Commerce
Auch unser vierter Trend hat mit Social Media zu tun. Facebook hat im letzten Jahr das Feature Facebook Shops herausgebracht, mit denen man direkt auf Facebook ein Shopping Erlebnis aufbauen kann. Die Idee dahinter: warum den Kunden von Facebook über Werbung auf eine externe Seite locken, wenn er eine Transaktion auch direkt barrierefrei bei Facebook auslösen kann. So wird der Kunde dort abgeholt, wo er sich eh schon aufhält.
Die Facebook Shops befinden sich zwar noch ganz am Anfang, aber es ist bereits seit geraumer Zeit klar, dass Kunden sich gerade in den passenden Warengruppen ein einfaches und unkompliziertes Einkaufserlebnis in einem bekannten Umfeld wünschen.
Es ist schon lange nicht mehr so, dass Amazon immer der günstigste Anbieter eines Produktes ist. Vielmehr kehren die Kunden immer wieder zu Amazon zurück, weil Sie gewohnt sind dort Produkte zu fairen Preisen mit schneller Lieferung und kulanter Rückabwicklung zu bekommen. Facebook setzt auf den gleichen Effekt in sozialen Netzwerken. Die Kunden sind genau wie bei Amazon mit den Plattformen vertraut. Es ist daher davon auszugehen, dass Sie auch bereit sind einfache Kaufentscheidungen direkt dort zu treffen.
5. Conversational Commerce
Bereits in den vergangenen Jahren waren neue Lösungen zur Kundenkommunikation, wie beispielsweise Chatbots, immer wieder ein heißes Thema. Allerdings kam es bisher nicht zum großen Durchbruch. Mittlerweile ist es aber auch im E-Commerce essentiell den Kunden Mehrwerte wie beispielsweise eine gute Produktberatung zu bieten. Das geht nur über den direkten Austausch mit dem einzelnen Kunden – also Conversational Commerce.
Dabei wäre es zu einfach die Kommunikation auf Chatbots zu reduzieren. Eine individuelle Ansprache kann zum Beispiel auch über Produktquizzes geschehen, die dabei helfen Kunden zu typisieren eine Empfehlung auszusprechen. Die Ansprüche der Onlineshopper steigen stetig und somit steigen in diesem Jahr auch die Ansprüche an die online Beratung.